Frühzeitige neurologische Stimulation – Dr Carmen L. Battaglia,
Roswell, Georgia
Deutsche Fassung: Copyright Bonitos Companeros
Die Feststellung, dass es nicht die Leistungsfähigkeit an sich ist, die Individuen voneinander unterscheidet, klingt zunächst
überraschend. Die Unterschiede zwischen Individuen scheinen einen anderen Ursprung zu haben. Jene, die mehr erreichen und grundsätzlich eine höhere Leistung erbringen als andere, scheinen
vielmehr die Fähigkeit zu besitzen, auf versteckte Reserven zurückzugreifen. Anders ausgedrückt: es ist die Fähigkeit mehr mit den vorhandenen Fähigkeiten anzustellen als andere, was die
Unterschiede ausmacht.
In vielen Tierzuchten ist der Glaube, dass Leistungsfähigkeit vererbt werden, die Basis für Selektion und Führung. Schon vor vielen Jahren unternahmen die Forscher Charles Darwin und Francis
Galton Versuche, die Vererbung von Leistung zu verstehen und darzustellen. Aber erst in den letzten Jahrzehnten ist es gelungen, gute Schätzungen auf Basis wissenschaftlicher Daten zu erstellen.
Cunningham (1991) studierte Pferde - mit seinen Daten über Halbbrüder und Halbschwestern gelang es ihm, gute Schätzungen der Vererbung von Leistung zu machen. Seine Daten zeigten, dass
Schnelligkeit nur zu 35% vererbt wird. Das bedeutet, dass die restlichen 65% durch andere Einflüsse zustande kommen, wie Training, Führung und Ernährung. Obwohl Cunninghams Arbeit sich nur auf
Pferde beschränkte, so zeigt es trotz dessen wieviel der Leistung tatsächlich vererbt wird und durch andere Faktoren zum Ausdruck kommt.
Wissenschaftler haben dieses Phänomen untersucht und haben nach Wegen gesucht, Individuen so zu stimulieren, dass ihre Leistungsfähigkeit maximal zum Ausdruck gebracht werden kann. Einige der
Methoden, die gefunden wurden, haben einen lebenslanglänglichen Einfluss. Heute können viele der Unterschiede zwischen Individuen durch die Verwendung frühzeitiger Stimulationsmethoden erklärt
werden.
Der Mensch hat schon immer versucht, Leistung zu verbessern. Einige Methoden, die entwickelt wurden, werden noch heute angewandt, andere gerieten in Vergessenheit. Die Ersten die sich diesem
Thema wissenschaftlich annahmen, glaubten dass das frühe Leben die wichtigste Zeit für eine Stimulation von Leistung und Entwicklung, da zu diesem Zeitpunkt ohnehin soviel Wachstum und
Entwicklung vorhanden ist. Heute wissen wir, dass das frühe Leben genau der Zeitabschnitt ist, wo die Unreife dazu beiträgt, dass bestimmte Stimulationen besonders wirksam sind. Da der frühe
Abschnitt der ersten Lebensmonate so wichtig ist, sind die Studien großteils darauf fokussiert.
Neugeborene Welpen unterscheiden sich sehr von erwachsenen Tieren. Bei der Geburt sind die Augen geschlossen, die Verdauung kann ohne Stimulation durch das Muttertier in Form von Lecken nicht
funktionieren. In diesem Alter können die Welpen nur riechen, saugen und krabbeln. Die Körpertemperatur wird durch kuscheln an der Mutter oder den Geschwistern erhalten. Während diesen ersten
Lebenswochen haben Wissenschaftler bemerkt, dass diese noch nicht entwickelten Hunde auf bestimmte Stimulationen reagieren. Die Stimulationen sind Veränderungen der Temperatur, Berührungen,
Bewegung und Fortbewegung.
Andere Säugetiere, wie Mäuse und Ratten, kommen auch wenig entwickelt zur Welt und reagieren ebenso auf diese frühen Stimulationen. Studien zeigten, dass das Entfernen der Jungen aus dem Nest für
jeweils drei Minuten während den ersten fünf bis zehn Lebenstagen dazu führt, dass die Körpertemperatur absinkt. Diese leichte Form des Stresses ist ausreichend um die Hormon-, Adrenal- und
Hypophysen-Systeme zu stimulieren. Die Tiere wurden auch als Erwachsene getestet. Verglichen mit ihren Wurfgeschwistern, die diesem Stress nicht ausgesetzt worden waren, reagierten sie viel
verhaltener auf Stress. Ihre geschonten Geschwister reagierten sehr auffällig auf Stress. Es gab aber auch Tiere die nicht geschont wurden und trotzdem extrem auf Stress reagierten. Es zeigte
sich aber, dass die geschonten Tiere schnell Ermüdung zeigten, bis hin zum nahen Tode durch Erschöpfung. Die Tiere wurden 24 Stunden lang festgebunden so dass sie sich nicht bewegen konnten und
entwickelten Magengeschwüre. Die Tiere, die frühzeitig aus dem Nest genommen worden waren, wurden als Stressresistenter eingeschätzt, da sie beim gleichen Test keine Magengeschwüre entwickelten.
Ein anderer Effekt der frühzeitigen Stimulation zeigte sich dadurch, dass die Tiere die aus dem Nest genommen worden waren, schneller die Geschlechtsreife erlangten als die geschonten Tiere. Sie
zeigten auch stärkere Resistenzen gegen bestimmte Krebsformen und ansteckende Krankheiten. Ebenfalls war zu beobachten, dass die Tiere bei starkem Hunger und extremer Kälte länger überleben
konnten.
Andere Studien bezüglich frühzeitiger Stimulationen wurden erfolgreich an Hunden und Katzen durchgeführt. Das Elektroenzephalogramm (EEG) war dabei hervorragend in der Messung der elektrischen
Hirnaktivität, da es sehr sensibel auf Veränderungen reagiert, die durch Aufregung, Stress, Muskelanspannung, Veränderungen der Sauerstoffversorgung und Atmung verursacht werden. EEG-Messungen
zeigten, dass Welpen die frühzeitige Stimulationen ausgesetzt worden waren, sich im Vergleich zu ihren geschonten Geschwistern schneller entwickelten und eine bessere Leistung in
Problemlösungsaufgaben zeigten.
Auch bei Menschenaffen ist die Auswirkung von frühzeitiger neurologischer Stimulation studiert worden. Der Einsatz von Ersatzmüttern und bekannten Objekten wurden in Studien von Kelloggs und Dr.
Yearkes bei jungen Schimpansen untersucht. Ihre bahnbrechenden Untersuchungen zeigten, dass je weniger Stimulation und Interaktion ein Schimpanse während der frühen Entwicklung erhält, desto
unfähiger sind diese Tiere sich als Erwachsene anzupassen und mit Situationen fertig zu werden.
Die Versuche haben noch nicht aufgezeigt, wo das Optimum an Stress liegt, um die Jungtiere psychologisch und physisch stärker zu machen. Wissenschaftler sind sich aber einig, dass Stress wertvoll
ist. Was auch bekannt ist, ist dass das gleiche an Maß an Stress welches für ein Individuum gut ist, für einen anderen viel zu viel und zur Verhinderung der Entwicklung führen kann. Die Resultate
zeigen dass frühzeitige Stimulation gut sein kann, aber dass man sehr vorsichtig damit umgehen muss. Zusammengefasst: Zu viel Stress kann genau das Gegenteil von dem was man erreichen möchte
bewirken.
Methoden der Stimulation:
Das U.S. Militär hat in seinem Hundeprogramm eine Methode entwickelt, die funktioniert und als Richtlinie übernommen worden ist. In einem Versuch die Leistung der Hunde, die zu militärischen
Zwecken benutzt werden, zu verbessern, wurde das Programm „Bio Sensor“ entwickelt. Später wurde das Programm unter dem Begriff „Super Dog“ bekannt. Auf der Basis jahrelanger Untersuchungen lernte
das Militär, dass frühzeitige neurologische Stimulation wichtige und nachhaltige Wirkungen haben kann. Ihre Studien bestätigten, dass es spezifische Zeitabschnitte im frühen Leben gibt, in denen
solche Stimulationen eine optimale Wirkung haben.
Der erste Zeitabschnitt fängt am dritten Lebenstag an und dauert bis zum sechzehnten Lebenstag. Es wird angenommen, dass dieser Zeitabschnitt besonders wichtig ist, da die neurologische
Entwicklung dann besonders stark ist. Das „Bio Sensor“ Programm sollte den Hunden Vorteile gegenüber anderen geben. In diesem Programm wurden fünf Übungen verwendet, die eine neurologische
Stimulation erzeugen. Jede Trainingseinheit beinhaltete einmal am Tag die Welpen in die Hand zu nehmen. In dieser Trainingseinheit wird eine nach der anderen von insgesamt fünf Übungen
ausgeführt. Alle Übungen müssen abgearbeitet sein, bevor man mit dem nächsten Welpen beginnt.
Die Übungen sind:
1) Taststimulation (zwischen den Zehen)
2) Kopf nach oben halten
3) Kopf nach unten halten
4) Rückenlage
5) Thermale Stimulation
1) Taststimulation: den Welpen in einer Hand halten, mit der anderen Hand den Welpen mit einem Wattestäbchen zwischen den Zehen an einem der Füße kitzeln. Dabei ist es nicht nötig dass man eine Reaktion sieht. Dauer der Stimulation 3 bis 5 Sekunden.
2) Kopf nach oben halten: mit beiden Händen den Welpen aufrecht zum Boden halten so dass der Kopf direkt über die Rute ist. Das ist eine aufwärtige Position. Dauer der Stimulation 2 bis 5 Sekunden.
3) Kopf nach unten halten: den Welpen mit beiden Händen fest halten, dann den Welpen sozusagen auf den Kopf stellen so dass die Rute in der Höhe ist und der Kopf zum Boden zeigt. Dauer der Stimulation 3 bis 5 Sekunden.3) Kopf nach unten halten: den Welpen mit beiden Händen fest halten, dann den Welpen sozusagen auf den Kopf stellen so dass die Rute in der Höhe ist und der Kopf zum Boden zeigt. Dauer der Stimulation 3 bis 5 Sekunden.
4) Rückenlage: den Welpen so halten dass er auf den Rücken liegt mit beiden Händen darunter und darum. Die Schnauze sollte zur Decke zeigen. Der Welpe darf sich dabei sträuben. Dauer der Stimulation 3 bis 5 Sekunden.
5) Thermale Stimulation: ein Handtuch befeuchten, und mindesten fünf Minuten im Kühlschrank kalt werden lassen. Den Welpen auf das gekühlte Handtuch mit dem Gesicht nach unten legen. Den Welpen nicht an der Bewegung hindern. Dauer der Stimulation 3 bis 5 Sekunden.
Diese fünf Übungen erzeugen neurologische Stimulationen, wovon keines in der natürlichen Umgebung des Welpens zu dieser Lebenszeit erfahren werden kann. Erfahrungen zeigen, dass einige Welpen sich gegen diese Übungen wehren, andere wiederum nicht. In beiden Fällen ist Vorsicht geboten. Man soll unbedingt die Übungen nicht mehr als einmal am Tag anwenden und die empfohlene Dauer der Stimulation nicht überschreiten. Überstimulation des neurologischen Systems kann schwere Folgen haben. Diese Übungen kurbeln das neurologische System an, so dass es sich schneller entwickelt. Dadurch erhält der Welpe Fähigkeiten, die ihm später einen Vorteil gegenüber anderen Hunden geben. Züchter, die regelmäßig mit ihren Welpen spielen und anfassen, sollten dies weiterhin tun. Die neurologischen Übungen sind kein Ersatz für regelmäßiges berühren, spielen, Sozialisierung und Beziehungen.
Vorteile der Stimulation
Fünf Vorteile sind bei Hunden beobachtet worden bei denen „Bio Sensor“ Übungen gemacht worden sind. Diese waren:
1) verbesserter Herzrhythmus (Herzschlag)
2) stärkere Herzschläge
3) stärkere Nebennieren
4) stärkere Stresstoleranz
5) stärkeres Immunsystem
In Versuchen bezüglich Lernfähigkeit zeigten die stimulierten Welpen eine höhere Bereitschaft für Erkundigungen und waren
aktiver als ihre Wurfgeschwister, bei denen die Übungen nicht gemacht wurden. Sie waren auch in Wettbewerbssituationen ihren Wurfgeschwistern gegenüber überlegen.
Desweiteren wurden Effekte bezüglich der Leistung während der Tests beobachtet. In einem einfachen Problemlösungstest – das Herausfinden aus einem Labyrinth - waren die Welpen, die nicht
stimuliert worden, aufgeregt, jammerten viel und machten viele Fehler. Die Welpen jedoch, die stimuliert worden waren, waren viel ruhiger während des Versuches, machten viel weniger Fehler und
jammerten sehr selten.
Sozialisierung
Während ein Tier wächst und sich entwickelt unterscheidet man drei Arten von Stimulation, die beeinflussen wie es sich
entwickelt um letztendlich ein Individuum zu sein. Die erste Art ist die frühe neurologische Stimulation, die zweite Art ist die Sozialisierung. Diese beiden Arten finden im gleichen begrenzten
Zeitabschnitt statt.
Als Lorenz (1935) erstmals über die Wichtigkeit des Stimulationsverfahrens schrieb, beschrieb er die Prägung im frühen Leben und die Auswirkungen davon auf die Entwicklung des Individuums. Er
folgerte, dass die Stimulation anders sei als Konditionierung, da es im sehr frühen Leben stattfindet und schnell Resultate bringt, die permanent zu sein scheinen. Eins der ersten und auch
bemerkenswerten Studien, die es hierzu gab war von Kellogg und Kellogg (1933). Als ich die Arbeiten von Dr. Kellogg studierte, war ich besonders beeindruckt von seinem Interesse an der frühen
Entwicklung von Kindern und Tieren. Dieses Interesse hatte auch seine Frau. In ihrer bahnbrechenden Studie wuchs ihr eigenes neugeborenes Baby mit einem neugeborenen Affen auf. Beide Säuglinge
wurden wie Zwillinge behandelt. Ziel dieser Studie bestand darin, zu zeigen, dass es unter den Säugetieren große Unterschiede in der Schnelligkeit der mentalen und physischen Entwicklung gibt.
Einige Säugetiere sind bereits bei der Geburt relativ weit entwickelt, andere sind hilflos, bewegungsfähig und langsam in der Entwicklung. Als Beispiel: der Rhesus Affe ist bei der Geburt bereits
sehr weit entwickelt, langsamer sind die Schimpansen, am langsamsten sind die Menschen.
Eine der ersten Studien, die sich mit der Sozialisierung von Hunden befasste, war jene von Scott-Fuller (1965). In deren früheren Studien hatten sie gezeigt, dass das Maß mit dem festgestellt
werden kann, wie gut Tiere sozialisiert sind, deren Bereitschaft ist fremde Jungtiere aufzuziehen oder Tiere einer anderen Spezies zu akzeptieren. Sie beobachteten dass dies am einfachsten durch
Handaufzucht gemacht werden kann. Der Zeitpunkt, ab dem das Ziehkind seine sozialen Bindung auf die neue Spezies überträgt, gilt als Zeitpunkt an dem Sozialisierung stattgefunden hat. Die meisten
Wissenschaftler sind sich einig, dass in allen Spezies fehlende Sozialisierung in untragbarem Verhalten resultiert - wie Aggression, Maßlosigkeit, Ängstlichkeit, sexuelle Unterfunktion, und
Desinteresse Partnern gegenüber.
Studien über Sozialisierung zeigen, dass der kritische Zeitraum für die Stimulation von Kindern im Allgemeinen zwischen der dritten Lebenswoche bis zum Alter von einem Jahr andauert. Bei Hunden
ist der Zeitraum wesentlich kürzer, zwischen der vierten und sechzehnten Lebenswoche. Während dieser kritischen Phase, können zwei Sachen schief laufen. Zum einen, wenn es unzureichend sozialen
Kontakt gibt. Dies hat eine negative Auswirkung auf das Zustandekommen von Beziehungen. Zu wenig soziale Stimulation wie Berührungen, Bemutterung, und Kontakte mit anderen wirkt sich negativ auf
die soziale und psychologische Entwicklung aus. Die zweite Sache, die schief laufen kann, ist Übermutterung. Dies verhindert die Kontakte zwischen dem Jungen und Anderen. Dadurch fehlen dem
Jungtier Erfahrungen, die einen großen Einfluss auf Wachstum und Entwicklung haben. Die Literatur zeigt, dass Menschen und Tiere in einer ähnlichen Weise auf zu wenig soziale Stimulation
reagieren. In Menschen führt fehlende Liebe und Berührungen zu distanzierten, überheblichen, asozialen oder soziopathischen Erwachsene. Übermutterung hat auch seine negativen Auswirkungen. Es
passiert, wenn ein Elternteil das Kind vor äußeren Einflüssen isoliert, dadurch begrenzt sie die Möglichkeiten Sachen zu erforschen und zu erfahren. Zum Schluss zeugt Übermutterung abhängige,
sozial schlecht eingestellte und manchmal verhaltensgestörte Erwachsene.
Das Fehlen von äußeren Kontakten für Kinder und Welpen hat zur Folge dass sie nicht ausreichend lernen und nicht ausreichend soziale Kompetenz entwickeln. Geschützte Kinder aus einer geschützten
Umgebung sind of kränklich, abhängig und so unflexibel dass sie sich kaum auf soziale Änderungen einstellen können. Im Allgemeinen sind sie später unfähig als Erwachsene zu agieren und mit
Menschen umzugehen.
Besitzer die ein hektisches Leben haben mit langer und ermüdigender Arbeit vernachlässigen oft ihre Haustiere. Sich selbst überlassen mit seltenem Ausgang kommen sie selten mit anderen Hunden
oder fremden Menschen in Kontakt. Diese Tiere leiden oft an zu wenig Stimulation und Sozialisierung. Für viele gibt es die Nebeneffekte von Langeweile und Einsamkeit. Dies stellt sich in
Zerstörung, Buddeln und Verhalten dar, welches schwer zu kontrollieren ist (Battaglia).
Es scheint, dass kleine Mengen von Stress gefolgt von früher Sozialisierung gute Resultate bringen kann. Die Gefahr besteht darin, nicht zu wissen wo für ein Individuum die Grenzen zwischen
Unter- und Überbelastung sind. Viele schlecht sozialisierte Jungen werden zu Erwachsenen, die unvorbereitet mit dem erwachsenen Leben und seinen Herausforderungen und Interaktionen nicht umgehen
können. Versuche, diese später als Erwachsene zu resozialisieren bringen nur minimalen Erfolg. Diese Versäumnisse bestätigen die Auffassung, dass der Zeitrahmen für frühe neurologische
Stimulation und soziale Stimulation nur einmal auftritt. Nach dieser Zeit kann nur wenig oder gar nichts getan werden um die negativen Folgen von zu viel oder zu wenig Stimulation zu
korrigieren.
Die dritte und finale Art des Wachstums und der Entwicklung ist die Bereicherung. Anders als bei der neurologischen Stimulation und der sozialen Stimulation gibt es für die Bereicherung keinen
festgesetzten Zeitraum und dauert eine vergleichsweise lange Zeit. Bereicherung ist ein Begriff welches die positive Summe an Erfahrungen bedeutet, die einen kumulierenden Effekt auf das
Individuum hat. Bei Messungen im späteren Leben wurde gezeigt, dass Individuen die eine bereicherte Umgebung erfahren haben, neugieriger sind und schwierigere Aufgaben lösen können wie andere.
Die Fernsehsendung "Sesam Strasse" ist eins der bekanntesten Bereicherungssendungen für Kinder. In Tests zeigten Kinder, die regelmäßig "Sesam Strasse" geschaut hatten, bessere Leistungen wie
Kinder die es nicht geschaut hatten. Nachfolgende Studien der Kinder zeigten, dass die, die "Sesam Strasse" geschaut hatten, sich bemühten an Hochschulen zu gehen und wurden sie aufgenommen, so
hatten sie bessere Leistungen wie die, die nicht "Sesam Strasse" geschaut hatten. Es zeigte sich, dass die, deren Testresultate unterdurchschnittlich waren oft in ihrer Kindheit nur wenig
Stimulation erfahren hatten und während deren weiteren Entwicklung nur wenig Bereicherung erfuhren. Viele waren Kinder, die nur sehr wenig Interaktion mit anderen hatten, desinteressierte Eltern,
wenig Spielzeug, keine Bücher und fortlaufen Seifenopern geschaut hatten.
Ein Vergleich kann mit Hunden gezogen werden. Während sie wachsen, lernen sie, weil ihr Nervensystem wächst und Informationen speichert, die später nützlich sein können. Studien von Scott und
Fulder zeigten, dass Welpen, die wenig Bereicherung erfahren hatten, wenn man ihnen die Wahl gab, lieber in ihrem Kennel blieben als raus zu gehen. Andere Wurfgeschwister, die Bereicherung in
einem geringen Maß im Alter von fünf bis acht Wochen erfahren hatten, waren viel neugieriger und viel aktiver. Wenn man die Tür des Kennels aufmachte, so rannten sie heraus, die benachteiligten
Wurfgeschwister bleiben zurück im Kennel. Die Benachteiligten waren auch ängstlicher bezüglich unbekannter Objekte, und zogen sich lieber zurück als zu erforschen. Sogar gut gezüchtete Welpen mit
guten Ahnen wollten nicht ihre Kennels verlassen, um die Umgebung zu erforschen. Später als Erwachsene waren sie schwer zu trainieren. Diese Welpen waren wie vernachlässigte Kinder. Sie
verhielten sich wie Beamte, Routine und die bekannte Umgebung des Kennels zogen sie der Erforschung des Neuen vor.
Regelmäßige Besuche in Parks, Einkaufszentren und in der Hundeschule sind gute Beispiele von Bereicherung. Das Apportieren eines Balls scheint bereichernd zu sein, aber wiederholtes apportieren,
damit der Hund Bewegung bekommt darf nicht mit Bereicherung verwechselt werden. Solche Spiele können als Belohnung benutzt werden nach einem Besuch oder Training. Gassi gehen und Balljagen sind
kein Ersatz für die bereichernde Erfahrung des Besuchs eines Einkaufszentrums, Ausflüge oder Hundeschule die alle die Möglichkeit für Interaktion und Erforschung bringen.
Zum Schluss scheint es klar zu sein, dass Stress im frühen Leben positive Effekte bringen kann. Die Gefahr scheint zu sein, nicht zu wissen was zu viel oder zu wenig Stimulation ist. Was Fakt
ist, ist dass zu wenig Stimulation definitiv negative Auswirkungen hat. Es ist Fair zu behaupten dass die Leistung von Individuen durch die beschrieben Techniken verbessert werden können. Jedes
funktioniert in einer kumulativen Art das Wesen auf weiteres vorzubereiten.
Abschluss
Züchter können den Vorteil, der zur Verfügung gestellten Informationen nutzen, um die Leistung ihrer Tiere zu verbessern. Im
Allgemeinen ist die Vererbung für 35% der Leistung zuständig, aber die restlichen 65% (Führung, Training, Ernährung) können den Unterschied ausmachen. In der Führungskategorie wurde gezeigt, dass
Züchter vorsichtig sein müssen, sicherzustellen dass nicht zu viel oder zu wenig Stimulation stattfindet. Das Ignorieren von Welpen in ihren ersten beiden Lebensmonaten ist keine Option.
Zumindest sollte man sie Kindern und Erwachsenen regelmäßig vorstellen und an Spielzeug und anderen Tieren gewöhnen. Es ist auch wichtig die Welpen oft anzufassen und dabei alle Körperteile zu
berühren. Welpen, die früh und oft angefasst werden, werden als Erwachsene nicht Handscheu.
Auf Grund der Risiken die durch zu wenig Stimulation eintreten können, empfehlen wir eine vorsichtige Anwendung der drei Arten von Stimulation basierend auf den Arbeiten von Arskeusky, Kellogg,
Yearkes und das „Bio Sensor“ Programm (später als „Super Dog“ Programm bekannt).
Erfahrungen und Forschung haben die positive Wirkung von frühzeitiger neurologischer Stimulation, Sozialisierung und Bereicherung gezeigt. Jedes wurde benutzt, um die Leistung zu verbessern und
erklärt die Unterschiede zwischen Individuen, ihre Trainierbarkeit, Gesundheit und Potenzial. Die kumulierenden Effekte der drei Phasen ist bestens dokumentiert. Sie sind nützlich für Besitzer,
die bei richtiger Anwendung höhere Leistung erwarten können. Jedes hat einen kumulierenden Effekt und fördert die Entwicklung und das Potenzial für individuelle Leistung.
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